Glossar
Wichtigste Bier-Begriffe
Ale
Ales werden mit obergäriger Hefe gebraut. Es gibt viele Variationen vom Ale. Als klassisches Ale sieht man zum Beispiel das Pale Ale. Es ist ein helles bis kupferfarbenes Bier mit ausgeprägtem Hopfenaroma. Auch das Bitter Ale kann man als klassisches Ale bezeichnen.Aromahopfen
Aromahopfen sind speziell gezüchtete Hopfen, die einen tieferen Anteil an Bitterstoffe haben, dafür einen höheren Anteil an Aromaölen. Aromahopfen wird beim Brauen erst später hinzugefügt, damit beim Kochen die Aromaöle sich nicht zu sehr verflüchtigen.Es gibt unzählige unterschiedliche Hopfensorten, die sich je nach Region unterscheiden. Europäische Hopfensorten, häufig auch Nobelhopfen genannt, haben ein eher grasige, florale Aromen. Klassische Beispiele dafür sind Tettnanger, Saphir und Saazer.
Englische Hopfen haben nochmals grasigere und erdige Aromen, häufig mit sehr leichten Zitrusnoten. Beispiele dafür sind Fuggles, Challenger und East Kent Goldings.
Amerikanische Hopfen sind bekannt für ihre fruchtigen Zitrusnoten, häufig auch mit einem Pinienharzaroma. Bekannte amerikanische Aromahopfen sind: Cascade, Citra und Mosaic.
Bier
Bier ist ein Getränk das durch Gärung von Malz und ohne Destillation hergestellt wird. Hauptzutaten sind Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Klassischer Alkoholgehalt von Bier liegt zwischen 4 und 6 Volumenprozent. Es gibt jedoch Alkoholfreies Bier und Bier mit über 40% Prozent. Meistens werden sie je nache verwendete Hefe in zwei Sorten kategorisiert: Untergäriges und Obergäriges Bier. Ein Vorgänger des Biers wurde vor bereits mehr als 15'000 Jahren vergoren und getrunken. Das am häufigsten getrunken Bier weltweit ist das Lager oder PilsBierarten
Es gibt unzählig viele verschiedene Bierarten. Das meist getrunkene Bier ist das Lager oder Pils.Für alle vom Beer Judge Certification Program kategorisierten Bierarten gibt es hier ein pdf.
Für meine kategorisierten Bierarten, klicke hier.
Bitterhopfen
Der Bitterhopfen verleiht dem Bier seine Bitterkeit. Er hat einen erhöhten Bitterstoffanteil dafür weniger Aromaöle. Beim Kochen verflüchtigen sich letztere und es werden die Bitterstoffe aus dem Hopfen gelöst und isomerisiert. Wichtige Bitterhopfen sind: Hallertauer Magnum, Hallertauer Bitter, Nugget.Craft Beer
Craft Beer ist ein amerikanisches Wort und bezeichnet eigentlich handwerklich hergestelltes Bier. Die US-amerikanische Brauvereinigung bezeichnet Craft Beer als 'von einem Brauer, der in kleinen Mengen und unabhängig von Konzernen auf traditionelle Weise braut'. Wobei kleine Mengen weniger als 200'000 Hektoliter pro Jahr bedeutet, was in etwa dem Ausstoss der Appenzeller Brauerei Locher entspricht.Farbe
Es gibt drei gängige Einheiten für die Farbe des Bieres zu messen, je höher die Zahl, desto dunkler das Bier. Früher benützte man Grad Lovibond, diese wurden anhand von optischem Abgleich mit einer Referenzkarte ermittelt. Heutzutage misst man die Absorption von Licht im Bier, daraus entstehen im englischen Sprachraum SRM (Standard Reference Method) und in Europa EBC (European Brewing Convention). EBC entspricht in etwa dem Doppelten des SRM. SRM misst man auf einer Skala von ca. 1-40, EBC dementsprechend von ca. 1-80.Gärung
Die Gärung ist ein Prozess wobei Stärke oder Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Dies geschieht mithilfe von Hefe.Hefe
Hefe ist ein Pilz, der als Backtriebmittel und zur Herstellung von Alkoholhaltigen Getränke benutzt wird. Er ernährt sich fast ausschliesslich von Kohlenhydrate/Zucker. Dabei gibt er Kohlenstoffdioxid und Alkohol ab. In der Bierherstellung wird in Obergärige und Untergärige Hefe unterschieden.Obwohl Bierartige Getränke bereits seit über 8000 Jahren hergestellt wurden, kannte man die Hefe als solche noch nicht. Im Jahr 1883 konnte Emil Christian Hansen, der damals für Carlsberg arbeitete, als erster eine Hefezelle isolieren.
Hopfen
Hopfen gehört zu den Hanfgewächse und wird hauptsächlich zum Bierbrauen verwendet. Durch den Hopfen erhält das Bier den Geschmack und die Bitterkeit. Weiter wirken die Hopfeninhaltsstoffe zusätzlich beruhigend, konservierend und schaumstabilisierend. Für einen Liter Bier benötigt man typischerweise ein bis vier Gramm Hopfen. Beim Bierbrauen wird in zwei Sorten unterschieden: Bitter- und Aromahopfen.IPA
Seit Anfangs der 2000er Jahren ist IPA ein Begriff, den man immer häufiger sieht. Dabei handelt es sich um eine Familie von Bierstile, die India Pale Ales. Es gibt verschiedene Mythen um den Namen India Pale Ale. Die wohl meistverbreitete und akzeptierte Erklärung liegt darin, dass die englischen Brauer im 18. Jahrhundert ihr Bier nach Indien, was damals eine britische Kolonie war, verschiffte. Um es haltbarer zu machen wurde mehr Hopfen verwendet, da dieser eine konservierende Wirkung hat, und der Alkoholgehalt wurde etwas erhöht um es wiederum haltbarer zu machen.Gut 200 Jahre später wurde dieser Stil von der amerikanischen Craft-Bier Bewegung neu interpretiert und ist mittlerweile deren Flaggschiff.
Daraus entstanden viele Stile: Das klassische, fruchtige West Coast IPA, das extrem fruchtige, trübe, aber nicht bittere NEIPA oder das dunkle Black IPA.
Kräusen
Als Kräusen wird die Schaumbildung bezeichnet, die am Anfang der Gärung geschieht. Bei untergärigen Biere ist das Kräusen sehr dezenz, bei obergärigen kann es jedoch sehr explosiv sein, und zum Überschäum des Gärtanks kommen.Lager
Der Name Lager bezeichnet verschiedene Dinge. Im englischen Sprachraum werden alle untergärigen Biere als Lager bezeichnet. In der Schweiz gilt als Lager gesetzlich ein Bier mit 10 bis 12 Grad Plato, unabhängig des Stiles. Umgangssprachlich bezeichnet Lagerbier, auch Pils genannt, das meist getrunkene Bier auf der Welt. Es ist untergärig und gefiltert. Bei gefilterten Biere sind sie durch niedrigere Gärtemperaturen als obergärige Biere auch länger haltbar.Malz
Malz ist getrocknetes Getreide, welches durch kontrollierte Keimvorgänge bearbeitet wurde. Dadurch werden für das Brauen wichtige Enzyme aktiviert, die für die Umwandlung von der Getreide-Stärke in Zucker und danach in Alkohol ist. Das Malz kann stark und heiss getrocknet werden, was ihn dann dunkel bis schwarz verfärbt, dann spricht man von Röstmalz. Häufig wird es auch noch relativ feucht erwärmt, was zur Caramellisierung der Stärke im Malz führt. Dieses Malz wird häufig Caramalz genannt.Das am häufigsten verwendete Getreide um daraus Braumalz zu gewinnen ist Gerste.
Obergärige Hefe / Untergärige Hefe
Obergärige Hefe braucht im Vergleich zu Untergäriger Hefe höhere Gärtemperaturen (15-20 Grad zu 4-9 Grad). Der Name kommt daher, dass man früher meinte, dass die obergärige Hefe beim Brauprozess oben schwimmen bleibt wegen des am Anfangs der Gärung entstandenen Kräusens, und die untergärige Hefe absinkt. Wegen den tieferen Temperaturn beim untergärigen Brauen kommt es weniger zu Infektionen, was das Bier länger haltbar macht.Reinheitsgebot
Das Deutsche Reinheitsgebot ist eine Anpassung der Landesordnung von 1516, die zum brauen von Bier nur Gerste, Hopfen und Wasser vorsah. Dies wurde wurde dann 1871 angepasst, wonach für untergärige Biere nur Gerstenmalz, für obergärige auch andere Malze und Zucker zulässig sind.Ein spannender Artikel dazu gibt es hier.